donnerstag, 4.5.
der wecker holt mich um 5.15 uhr aus dem bett. gut zwei stunden später steige ich in sankt wolfgang in oberbayern wieder aus dem auto. ich nutze die guten wetterbedingungen, um ein wenig ins bayerische alpenland zu radeln. als ich dann um 7.40 uhr aufs rad steige, macht sich eine gewisse morgenfrische bemerkbar (7 grad). außerdem wird mich heute den ganzen tag ein kräftiger ostwind begleiten. über haag erreiche ich wasserburg und dokumentiere die aktuelle stadtfassade.
noch ist mein kopf mit schweren gedanken beladen. wie so oft versuche ich, die stresshormone aus meinem körper herauszuradeln. um 9 uhr unterbreche ich meine fahrt, um mit meiner tochter zu telefonieren. ich passiere prien und den chiemsee linkerhand und gelange bald darauf zur kampenwand (1669m ü.d.m.).
durchs achental schlängelt sich mein weg weiter bis ins österreichische kössen.
tiroler ache
schneebedecktes kaisergebirge
“hinsetzen, entspannen, genießen.”
wenig später erreiche ich die deutsche grenze und mache rast in reit im winkl. im “dorfratsch”, das ich bereits letztes jahr konsultiert hatte, gönne ich mir ein weißbier. dazu gesellt sich ein schnitzel, das zwar nicht besonders schmeckt. aber dafür kann ich im biergarten bei herrlichem wetter den sonnenschein genießen.
nach einem kleinen plausch mit der tiroler kellnerin setze ich meine reise fort. ich habe noch 110km vor mir und freue mich sehr darauf, nun durch die östlichen chiemgauer alpen zu gondeln. über ruhpolding und siegsdorf gelange ich bei chieming wieder an den chiemsee.
ich fülle meine trinkflaschen auf und begebe mich auf das letzte viertel der heutigen tour. bei gars muß ich wieder aus dem inntal raus, was einen kleineren, etwas steileren buckel zur folge hat. im welligen auf und ab durch das oberbayerische hügelland komme ich gegen 17.45 uhr wieder in sankt wolfgang an. ein mountainbiker bemerkt, wie ich mein rennrad ins auto verlade. ich bin indes zu müde, um eine konversation zu beginnen. doch eines stelle ich fest: der kopf ist frei und die heutige fahrt wieder einmal ein befreiungsschlag für die seele. langstreckenradfahren ist mein “überlebensmittel”. während ich in der noch warmen abendsonne nachhause fahre, stimme ich in gedanken mit meiner tochter unser aktuelles lieblingslied an.
we all live in a yellow submarine…
205km. 2168hm.