nach tim krabbés “die vierzehnte etappe” schweift der blick noch einmal in die niederlande. im juni 2017 warf der ehemalige rennradprofi thomas dekker seine autobiographie “unter profis” auf den markt, die er in zusammenarbeit mit dem journalisten thijs zonnefeld verfasste. erwähnt werden sollte, daß dekkers werk im original den bedenklichen titel “mijn gevecht” trägt.
was den leser in diesem einfach geschriebenen buch erwartet, ist nichts anderes als die schonungslose darstellung seiner sexuellen und alkoholischen exzesse, die nur noch von seinen ausufernden dopingmethoden auf die spitze getrieben werden. frappierend, daß bei derartiger maßlosigkeit überhaupt noch professionelles rennradfahren möglich ist. anyway. es kommt, wie es kommen muß. dekker fällt auf die schnauze. gewaltig. er wird des dopings überführt, sein leben geht den bach runter, er landet in der gosse.
man muß dekker zugute halten, daß er den mut besitzt, sich selbst als das narzisstische und charakterlose arschloch zu beschreiben, das er in den anfängen seiner rennradkarriere war. es bleibt die frage, ob er nach beendigung derselben im märz 2015 ein wenig für sein leben dazugelernt hat – nicht zuletzt durch die veröffentlichung von “unter profis”.