als ich max kurz vor halb neun aus dem stall befördere, stolpere ich zuerst über ein merkwürdiges geschenk von einem unbekannten verehrer.
ja, ich fahre gerne rad. aber ich brauche dennoch keine ausrangierten laufräder! mir bleibt indes keine zeit, allzu lange über dieses relikt nachzudenken. es geht mit hannes in den bayerischen wald. wir wollen den goldenen oktober noch einmal so richtig auskosten. eine gute stunde später parken wir das auto beim lindner in bad kötzting – dem ausgangspunkt unserer expedition. bei 11 grad fahren wir los. hannes etwas dicker eingepackt, da leicht erkältet. hut ab einerseits, daß er am start ist. gut für mich andererseits. endlich einmal wieder ausgeglichene bedingungen. über rattenberg gondeln wir gemächlich nach st. englmar und werden mit solch grandiosen ausblicken belohnt.
bei leithen dann der anstieg nach kalteck und…eines sei vorweg genommen: ein echter sauhund! über drei kilometer plagen wir uns den berg hinauf, der nie locker und uns konsequent im zweistelligen prozentbereich strampeln lässt. madre mia. hie und da treffen wir zudem auf knackige rampen (20%), gefolgt von äußerst rasanten abfahrten (113km/h ??). in drachselsried suchen wir vergeblich nach tante emma und ihrer verpflegung. freitag nachmittag. alles dicht.
die pfarrkirche st. ägidius in drachselsried.
der herbst in seiner vollen pracht.
also weiter. immer wieder kommt es zu auseinandersetzungen mit den autofahrern. die meisten waidler betrachten die straße als ihre private rennstrecke. rennradfahrer haben hier nun einfach mal ganz und gar nichts verloren! doch stur wie wir sind, setzen wir uns durch und genehmigen uns bei km 95 das obligatorische weißbier im berggasthof eck (835m ü.d.m.).
isotonisch gestärkt bringen wir die letzten 30km und ein paar hm zügig hinter uns. ein letzter ekelhafter anstieg bei schönbuchen. herrschaftzeiten! doch wir wollen nicht undankbar sein. heute: traumhaftes wetter! phänomenale weitsichten! farbenprächtige natur! das alles lassen wir uns beim lindner, einem bier und einer kraftspendenden mahlzeit noch einmal durch den kopf gehen.
ein souvenir muß natürlich auch mit.
wir sind uns einig. recht viel besser hätte dieser tag nicht laufen können. herzlichen dank, du lieber bayerwald!
126km. 2800hm.