4.7.2020: ulrichen
ulrichen im wallis.
die woche im wallis ging schnell vorüber. ehe ich mich versehe, sitze ich wieder auf dem rad mit kurs auf basel. erneut werde ich einen halt in rothenburg einlegen. das wetter meint es heute gut mit mir. bei strahlendem sonnenschein klettere ich hinauf nach gletsch, wo die rhone entspringt. der fahrspaß wird einzig getrübt durch einen kleinbus mit st. gallener kennzeichen, aus dem mir ein charmanter mensch irgendwelche nettigkeiten entgegenbrüllt. wie gesagt, an den wochenenden herrscht krieg auf den schweizer passstraßen.
in gletsch flacht die strecke kurz ab, bevor der zweite teil des anstiegs hinauf zum furkapass beginnt. diese route ist wohl das schönste, was ich bisher in puncto alpenpässen unter die räder genommen habe – wenn auch mit knapp 1100hm auf 15km recht anspruchsvoll. links den grimsel fest im blick, in der mitte der rhonegletscher, rechts davon der furka mit seinem berühmten hotel belvédère. “goldfinger” lässt grüßen! kurz vorm hotel überholen mich drei italiener. etwas träge. der erste stöhnt, als er sich an mir vorbei bemüht. “it`s not that steep!” versuche ich ihn bei 13% steigung aufzumuntern und ziehe wieder an ihnen vorbei. oben angekommen genieße ich die grandiose aussicht auf 2436m ü.d.m.!
ich mache bekanntschaft mit einem 61-jährigen herrn vom bodensee, der regelmäßig mit seinem velo in der schweiz unterwegs ist. kurz plaudern wir. dann stürzt er sich hinab in die “bergfluten”. ohne helm. der sei für ihn zu “unbequem”. ich hingegen bevorzuge eine sicherere herangehensweise – vor allem weil der steil abfallende weg nach andermatt nicht wirklich gut befestigt ist.
ab andermatt begleitet mich unliebsamer gegenwind, der mich nicht vom fleck kommen lässt. immer weiter geht es hinunter, bis ich im herzen des kanton uri angekommen bin.
wasservorräte auffüllen an den zahlreichen brunnen.
am vierwaldstättersee genieße ich das panorama! recht viel schöner könnte die schwiiz nicht sein.
veloweg am vierwaldstättersee.
dann jedoch muß ich mich der axenstraße aussetzen! ein wildes gerangel auf dem asphalt. für einen kurzen moment wünsche ich mir, in der komfortablen karrosse eines postautos untergebracht zu sein! ich quäle mich durch diesen verkehrsreichen abschnitt, auch wenn die aussicht noch so schön ist. bald biege ich rechts ab, wandere noch einmal ein paar hügel hinauf und wieder hinab und gelange wohlbehalten in rothenburg an, wo barbara, reto und leo mich bereits erwarten, um den tag bei pizza und rotwein ausklingen zu lassen.
139km. 2000hm.