4 uhr früh. raus aus den federn. das frühstück – im wahrsten sinne des wortes – bringe ich schnell hinter mich und starte los zu michi. hier schnell die räder verstaut und ab auf die autobahn richtung freyung. der dreiländer-radmarathon ruft. vom bayerischen wald aus geht es über grenze nach böhmen, ein kurzes stück am moldaustausee entlang, bevor man in einem bogen durch das oberösterreichische mühlviertel wieder nach freyung gelangt. landschaftlich ein traum. und mit rund 250 teilnehmern nach wie vor sehr familiär.
am start gabeln wir hannes auf, der mit dem rad angereist ist und schon 25km sowie 700hm in den beinen hat. geht scho. kurz die anmeldeformalitäten erledigt und um 6.45 uhr sind wir unterwegs. zusammen mit einem grüppchen deggendorfer radsportanhänger. scheint ganz gut zu passen. knapp 40km später die erste verpflegungsstelle. zeit für eine zweite mahlzeit.
nach einigem auf und ab bei mitterfirmiansreut und philippsreut wirds auf der tschechischen seite etwas ruhiger und ebener. immer wieder sind wir kurz davor, von der hiesigen bummelbahn, die unsere strecke mehrfach kreuzt, überrollt zu werden. doch es gelingt uns, unsere nackte haut zu retten. in österreich dann wieder die abfahrt, die unsere geschwindigkeitsmesser zur höchstform auflaufen lässt. 87, 8 km/h dieses mal. bei der dritten verköstigung, für die das “kaufhaus der waidler” seine tore öffnet, entscheiden wir uns dazu, die 200km-strecke zu vollenden.
ab dem punkt, wo sich 150km- und 200km-strecke trennen, sind wir plötzlich mutterseelenallein unterwegs. vor und hinter uns keine sau. sind wir tatsächlich die einzigen drei narren, die ihren körper noch ein wenig weiter malträtieren wollen? die kleine verlängerung hat es schon in sich. michi, dem infolge der erschöpfung der sehsinn zu schwinden scheint, erteilt uns lebensnotwendige instruktionen: “sagt mir einfach, wann die nächste kurve kommt.” nun denn. wir drosseln unser tempo. kriechen brav dahin. biegen ab nach “dreihiasl”. wie passend. wandern weiter und…hätten fast die letzte verpflegungsstation übersehen. michis blick hellt sich auf. nahrung. kostbares nass. nette menschen. nach erfolgter stärkung nehmen wir elisabeth in unsere mitte auf, die mitglied beim ausrichtenden rc freyung ist und ebenfalls die 200km-distanz zu ende bringen will. old swede. an fitness scheint es ihr nicht zu mangeln. ganz im gegenteil. wir überwinden die letzten höhenmeter bei etwas unpassendem gegenwind und verleiben uns bald darauf ein kaltes getränk ein. fassungslos die gesichter ob der überstandenen gefahren.
200km. 3330hm.