nach 11 stunden schlaf wache ich einigermaßen gerädert auf. was war passiert? erinnern wir uns…
gestern hatten hannes und ich erneut unsere räder in den zug geschmissen, um uns gegen 8 uhr morgens mit ein paar anderen verrückten auf den weg in richtung chiemsee zu machen. adam, der sich für heute die pfaffenwinkel-rundfahrt vorgenommen hat, treffen wir noch kurz vor start am münchner roecklplatz. bald darauf fahren wir los. ein paar leise tropfen machen sich bemerkbar. da der wetterbericht regen aber erst für heute nachmittag angekündigt hat, sehe ich keinerlei veranlassung, meine regenjacke hervorzuholen. ich narr! wenige minuten später befinden wir uns im dauerregen, der sich bei 3 grad nicht unbedingt frühlingshaft warm anfühlt und mir die überflüssigerweise im gesicht verteilte sonnencreme direkt in die augen rinnen lässt. irgendwann – wir rollen gerade durch den perlacher forst – hören wir eine vertraute stimme: “eich hob i gsuacht!”…gerhard, der in der zweiten gruppe gestartet war, hat sich zu uns durchgekämpft. immer tiefer geraten wir in die dunklen wolken. ich bin bereits ziemlich ausgekühlt und stelle mir natürlich die altbekannte frage, warum ich das hier alles mache und nicht zuhause auf dem sofa liege. bevor ich allerdings eine antwort darauf finden kann, bittet gerhard uns, kurz anzuhalten. ein technisches problem am vorderrad. während er am selbigen dreht, schlüpfe ich in die regenjacke von “mama elli” und bin froh um die wärme, die sie spendet. wir steigen wieder auf und finden glücklicherweise einen fahrradladen am weg, der “sämtliche lockeren schrauben” bei gerhard und seinem rad entsprechend anzieht. es dauert jedoch nicht lange und wir stehen ein weiteres mal am straßenrand. unser mann aus dem bayerischen wald scheint heute alles mitnehmen zu wollen: ein plattfuß am hinterrad.
wir nutzen die gelegenheit und verrichten unsere notdurft auf dem eigens für uns aufgestellten dixi-klo.
in übersee am chiemsee stärken wir uns später mit einer gesunden portion pommes und gulaschsuppe.
die hälfte ist geschafft und es hat nach vier stunden auch mal wieder zu regnen aufgehört. stattdessen haben wir es nun mit einem ordentlichen gegenwind und hinterfotzigen böen zu tun, die uns gut 10 km/h langsamer werden lassen. geschenkt wir einem nichts. zusätzlich verspüre ich ab kilometer 200 einen schmerz am rechten sprunggelenk. die nasskalten socken waren einfach zuviel des guten für bänder und sehnen. hannes hilft mir mit trockenen strümpfen aus. mein ersatzpaar ist komplett durchnässt. merke: wasserdichte satteltasche besorgen. merke: ibuprofen immer mittransportieren. ansonsten hilft nur treten, treten, treten oder – wie gerhard es formulieren würde – ein brevet ist “70% kopf, 30% körper”. sehnlichst erwarten alle beteiligten die letzte kontrollstelle in holzkirchen, wo wir uns mit ethisch fragwürdiger nahrung den wanst vollschlagen.
40km und ein paar hügel liegen zwischen uns und unserem ziel. martin, der sich bis hierher allein durchgeschlagen hat, gesellt sich zu uns und so kommen wir im (un)ermüdlichen 5er-kreisel gegen viertel nach acht in münchen an. adams brevetkarte liegt – wie sollte es anders sein – bereits in der abgabekiste…
ein bier später sitzen wir fürchterlich stinkend im zug zurück nach regensburg. ein brevet – mit allen wassern gewaschen.
303km. 2650hm.
Offenbar habt ihr euch die Laune nicht vermiesen lassen vom hässlichen Wetter, und den ärgerlichen Defekten. 🙂
Ich hoffe es ist nichts Ernstes mit dem Sprunggelenk Sailo!
bis 11.5. bin ich wieder hergestellt. und am 31.5. starten wir gemeinsam. 😉
Das klingt nach einem Plan. 😎
eine spaßige ausfahrt (musste offensichtlich viel lachen).
🙂