stage 1: koste es, was es wolle

wir starten später als geplant. es regnet. 20 grad in katalonien. 24 grad in regensburg. verkehrte welt. gegen 12 uhr heißt es dann endlich aufsitzen. an der küste entlang geht es über colera und portbou hinüber nach frankreich. ein fantastischer panoramablick jagt den nächsten. nach collioure folgt der erste wirklich anstrengende anstieg zum tour madeloc, der sich auf einer 670m hohen bergspitze befindet. zunächst scheint alles noch in ordnung. das wetter ist gut, die steigung bleibt brav unter 11%. dann eine kleine abfahrt und wir wähnen uns bereits in sicherheit. doch der berg lässt sich nicht so einfach bewältigen. wir müssen erneut in die pedale treten. und schließlich das krönende finale. ein kleiner ziegenpfad liegt vor uns. wegbeschaffenheit mehr schlecht als recht. ich ahne schlimmes. dennoch klettere ich weiter. eine folgenschwere entscheidung. eine rampe im prozentbereich zwischen 15 und 20 reiht sich an die andere. ich höre auf zu zählen und presse mir wehklagend ein powergel in meinen magen. das ist mit sicherheit das heftigste, was mein körper seit geraumer zeit erdulden mußte. ich kotze und die hinaufwandernden franzosen scheinen mich zutiefst zu bedauern. es ist kaum zu glauben. irgendwann stehe ich oben und mir wird kurz schwarz vor augen. philip, raphi und michi beenden die sache vorzeitig. ein weiser beschluss.

oben am tour madeloc

michi beordert mich per telefon zum team und wir “rollen” hinab nach banyuls-sur-mer. dort eine stärkendes pan y tomate, café und cola – was zu diesem zeitpunkt auch bitter nötig ist.

es ist bereits 17 uhr. wir müssen weiter, da noch einiges vor uns liegt. ich suche nach dem geld und greife…ins leere. der wasserdichte plastikbeutel hat außer meinem telefon und ein paar aufklebern nichts anzubieten. dem kellner klappt – und mir natürlich auch – die kinnlade nach unten. irgendwo auf dieser strecke muß der fuffi stiften gegangen sein. während ich gedanklich bereits beim tellerwaschen bin, zückt michi seine ec-card, die er zufällig dabei hat, und rettet damit uns und vor allem mir den arsch. die rechnung verdoppelt sich durch meinen faux pas beinahe. frankreich ist halt auch ein teures pflaster.

kurz versorgen wir uns noch mit flüssigkeit. dann starten wir los, um den letzen hügel zu erklimmen – den col de banyuls. ein 361m hoher, ebenso unerbittlicher bergpass, der uns schmerzverzerrt wieder zurück nach spanien führt. auch wenn wir den anstieg zum kloster “sant pere de rodes” dieses mal auslassen – ein paar höhenmeter stellen sich uns trotzdem noch in den weg. gegen 19 uhr erreichen wir unsere bleibe und sind…platt. für eine erste runde hatten wir uns vielleicht doch ein wenig zuviel vorgenommen.

indes wir wollten hoch hinaus. koste es, was es wolle.

122km. 2325hm.

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